Saisonale Abhaengige Depressionen SAD_Teil 2

Diagnose und Tests

Wie werden Saisonal abhängige Depressionen (SAD) diagnostiziert?
Wenn Sie Symptome von Saisonal abhängigen Depressionen (SAD) haben, versuchen Sie nicht, sich selbst zu diagnostizieren. Suchen Sie einen Arzt auf, um eine gründliche Untersuchung durchführen zu lassen. Es könnte eine andere Ursache für Ihre Depression geben. Oft sind Saisonal abhängige Depressionen Teil einer komplexeren psychischen Erkrankung.

Ihr Arzt könnte Sie an einen Psychiater oder Psychologen überweisen. Diese Fachleute werden Sie nach Ihren Symptomen fragen. Sie werden das Muster Ihrer Symptome betrachten und feststellen, ob Sie an Saisonal abhängigen Depressionen oder einer anderen Stimmungsstörung leiden. Möglicherweise müssen Sie einen Fragebogen ausfüllen, um festzustellen, ob Sie SAD haben.

Welche Tests werden benötigt, um Saisonal abhängige Depressionen (SAD) zu diagnostizieren?
Es gibt keinen Bluttest oder Scan, um eine saisonale Depression zu diagnostizieren. Ihr Arzt könnte jedoch Tests empfehlen, um andere Erkrankungen auszuschließen, die ähnliche Symptome verursachen, beispielsweise eine Untersuchung Ihrer Schilddrüse, um sicherzustellen, dass sie richtig funktioniert.

Was sind die Kriterien für eine SAD-Diagnose?
Ihr Arzt könnte bei Ihnen SAD diagnostizieren, wenn Sie:

• Symptome einer schweren Depression haben.
• Depressive Episoden, die während bestimmter Jahreszeiten mindestens zwei Jahre hintereinander auftreten.
• Häufigere depressive Episoden während einer bestimmten Jahreszeit als im Rest des Jahres erleben.

Behandlung und Management

Wie werden Saisonal abhängige Depressionen (SAD) behandelt?
Ihr Arzt wird mit Ihnen über Behandlungsoptionen sprechen. Sie könnten eine Kombination aus verschiedenen Ansätzen benötigen, darunter:

• Lichttherapie: Eine spezielle Lampe, die helles Licht abgibt, kann helfen, SAD zu behandeln.
• Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): CBT ist eine Form der Gesprächstherapie. Studien haben gezeigt, dass sie SAD wirksam behandelt und die langfristig besten Ergebnisse liefert.
• Antidepressiva: In manchen Fällen empfehlen Ärzte Medikamente gegen Depressionen, entweder allein oder in Kombination mit Lichttherapie.
• Zeit im Freien verbringen: Mehr Sonnenlicht kann Ihre Symptome verbessern. Versuchen Sie, tagsüber hinauszugehen, und erhöhen Sie die Menge an Sonnenlicht in Ihrem Zuhause oder Büro.
• Vitamin D: Ein Vitamin-D-Präparat kann helfen, Ihre Symptome zu verbessern. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie damit beginnen.

Wie funktioniert die Lichttherapie?
Bei der Lichttherapie verwenden Sie eine spezielle Lampe mit weißen fluoreszierenden Röhren, die von einem Kunststoffschirm abgedeckt sind, um UV-Strahlen zu blockieren. Das Licht ist etwa 20-mal heller als normales Innenlicht und sollte eine Intensität von 10.000 Lux haben.

Setzen Sie sich bei der Lichttherapie nicht direkt vor die Lampe, sondern indirektem Licht aus. Stellen Sie die Lampe etwa zwei bis drei Fuß entfernt auf, während Sie lesen, essen, arbeiten oder andere Aktivitäten ausführen.

Zu welcher Tageszeit sollte ich die Lichttherapie nutzen?
Die Tageszeit, zu der Sie die Lichttherapie anwenden, kann deren Wirksamkeit beeinflussen. Eine Anwendung am Morgen scheint am besten zu wirken. Spätere Anwendungen können Schlaflosigkeit verursachen. Viele Fachleute empfehlen 10.000 Lux für 15 bis 30 Minuten jeden Morgen.

Wie lange dauert es, bis die Lichttherapie wirkt?
Personen, die eine Lampe für SAD verwenden, sehen oft innerhalb von zwei bis vier Tagen erste Ergebnisse. Es kann jedoch bis zu zwei Wochen dauern, bis die vollen Vorteile sichtbar werden.

Wie lange sollte ich die Lichttherapie fortsetzen?
Ärzte empfehlen oft, die Lichttherapie während des gesamten Winters fortzusetzen. SAD-Symptome können schnell zurückkehren, wenn Sie die Therapie beenden. Eine fortgesetzte Anwendung kann helfen, dass Sie sich während der gesamten Saison besser fühlen.

Ist die Lichttherapie sicher?
Die Lichttherapie ist in der Regel sicher und gut verträglich. Dennoch sollten Sie sie möglicherweise vermeiden, wenn Sie:

• Diabetes oder Retinopathien haben: Es besteht ein Risiko für Schäden an der Netzhaut.
• Medikamente einnehmen: Einige Antibiotika und Entzündungshemmer können die Lichtempfindlichkeit erhöhen.
• An einer bipolaren Störung leiden: Lichttherapie und Antidepressiva können hypomanische oder manische Episoden auslösen.

Was sind die Nebenwirkungen der Lichttherapie?
Zu den Nebenwirkungen gehören:

• Augenbelastung.
• Müdigkeit.
• Kopfschmerzen.
• Schlaflosigkeit.
• Reizbarkeit.

Kann ich stattdessen ein Solarium nutzen, um SAD zu behandeln?
Nein. Solarien erzeugen eine hohe Menge an UV-Strahlen, die Haut und Augen schädigen können. Sie sind keine sichere Alternative zur Lichttherapie.

Welche Antidepressiva können bei saisonalen Depressionen (SAD) helfen?

Medikamente, die als selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) bezeichnet werden, können SAD behandeln. Sie verbessern die Stimmung, indem sie den Serotoninspiegel im Körper regulieren.

Beispiele für einige SSRI sind:

• Fluoxetin (Prozac®).
• Escitalopram (Lexapro®).
• Paroxetin (Paxil, Pexeva®).
• Sertralin (Zoloft®).
• Citalopram (Celexa®).

Ein weiteres zugelassenes Antidepressivum, Bupropion, ist als Retardtablette erhältlich. Es kann saisonale Depressionsphasen verhindern, wenn es täglich von Herbst bis Frühling eingenommen wird.

Prävention

Kann ich Saisonal abhängige Depressionen (SAD) verhindern?

Die erste Episode von SAD können Sie möglicherweise nicht verhindern. Sobald die Diagnose jedoch gestellt wurde, können Sie Maßnahmen ergreifen, um die Symptome besser zu kontrollieren oder sogar Rückfälle zu verhindern.

• Nutzen Sie Ihre Lichtbox: Beginnen Sie im Herbst mit der Lichttherapie, bevor Symptome von SAD auftreten.
• Gehen Sie hinaus: Verbringen Sie jeden Tag Zeit im Freien, auch wenn es bewölkt ist. Tageslicht kann Ihre Stimmung verbessern.
• Essen Sie nährstoffreiche Mahlzeiten: Auch wenn Ihr Körper nach stärkehaltigen und süßen Lebensmitteln verlangt, halten Sie sich an gesunde Alternativen. Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen gibt Ihnen die nötige Energie.
• Bewegen Sie sich: Versuchen Sie, mindestens dreimal pro Woche 30 Minuten Sport zu treiben. Bewegung lindert Stress und Angstzustände, die zu SAD-Symptomen beitragen können.
• Treffen Sie Freunde: Bleiben Sie mit Ihrem sozialen Umfeld und regelmäßigen Aktivitäten verbunden. Sie können während der Wintermonate Unterstützung bieten.
• Holen Sie sich Hilfe: Ziehen Sie in Betracht, einen Psychologen oder Psychotherapeuten zu konsultieren, der auf kognitive Verhaltenstherapie spezialisiert ist. Diese Behandlung kann bei SAD sehr effektiv sein.
• Überlegen Sie sich Medikamente: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Einnahme eines Antidepressivums. Medikamente können helfen, wenn Ihre Symptome schwerwiegend sind oder andere Behandlungen nicht wirken. In manchen Fällen kann die Einnahme des Medikaments vor Beginn der SAD-Episode diese verhindern.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um herauszufinden, ob eine frühzeitige Behandlung als vorbeugende Maßnahme für Sie geeignet ist.

Ausblick und Prognose

Wie ist die Prognose für Menschen mit saisonalen Depressionen (SAD)?
Wenn Sie an saisonalen Depressionen leiden, ist die Prognose positiv. Es gibt wirksame Behandlungen für SAD. Menschen, die die richtige Diagnose und die passende Kombination von Behandlungen erhalten, können eine Linderung ihrer Symptome erfahren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um die für Sie am besten geeignete Behandlung zu finden.

Können saisonale Depressionen (SAD) zurückkehren?
Menschen, die anfällig für saisonale Depressionen sind, können sie jedes Jahr erneut bekommen. Sie können jedoch Maßnahmen ergreifen, um die Symptome zu verhindern oder zu lindern.

Leben mit SAD

Wie kann ich mich am besten um mich selbst kümmern, wenn ich an saisonalen Depressionen leide?
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Mit einer guten Planung können Sie Ihre Symptome bewältigen und sich besser fühlen.

Tun Sie:

• Halten Sie sich an Ihren Behandlungsplan: Wenn Sie Medikamente oder eine Lichtbox für SAD haben, nutzen Sie diese wie vorgeschrieben. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn sich Ihre Symptome nicht bessern.
• Pflegen Sie sich: Essen Sie ausgewogene Mahlzeiten. Schlafen Sie ausreichend. Bewegen Sie sich regelmäßig. Versuchen Sie, Stress zu bewältigen, beispielsweise durch Gespräche mit einem Berater oder Therapeuten.
• Planen Sie voraus: Machen Sie einen Plan, was Sie tun können, wenn sich Ihre Symptome verschlechtern. Wenn Sie Anzeichen von Depression bemerken, handeln Sie. Es kann hilfreich sein, während dieser Monate viele Aktivitäten zu planen. Ein voller Terminkalender kann verhindern, dass Sie sich zuhause einigeln.
• Beginnen Sie früh mit der Behandlung: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über vorbeugende Maßnahmen. Wenn Ihre Symptome im Oktober beginnen, könnten Sie schon im September mit der Behandlung beginnen.

Vermeiden Sie:

• Sich zu isolieren: Alleinsein kann Ihre Symptome verschlimmern. Auch wenn Sie keine Lust haben, hinauszugehen oder soziale Kontakte zu pflegen, versuchen Sie, Freunde und Familie zu kontaktieren.
• Alkohol oder nicht verschriebene Medikamente: Sie könnten die Symptome verschlimmern und negativ mit Antidepressiva interagieren.

Wann sollte ich meinen Arzt wegen saisonaler Depressionen (SAD) aufsuchen?

Wenn Sie glauben, Symptome einer saisonalen Depression oder einer anderen Stimmungsstörung zu haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dieser wird andere Erkrankungen oder Probleme ausschließen wollen, die ähnliche Symptome verursachen könnten.

Wann sollte ich in die Notaufnahme gehen?
Wenn Sie oder jemand, den Sie kennen, Selbstmordgedanken hat, holen Sie sich sofort Hilfe. Rufen Sie Ihren Arzt an, gehen Sie in eine Notaufnahme, wählen Sie 112 oder kontaktieren Sie die Suizid- und Krisenhilfe unter der Nummer 0800 111 0 111. Dieser Dienst bietet kostenlose und vertrauliche emotionale Unterstützung für Menschen in suizidalen Krisen oder emotionalen Notsituationen und ist rund um die Uhr verfügbar.

Saisonale Depressionen (SAD) sind eine Form der Depression, die jedes Jahr in einer bestimmten Jahreszeit, meist im Winter, auftritt. Zu den Symptomen können Energiemangel und Hoffnungslosigkeit gehören. Glücklicherweise gibt es Behandlungen für saisonale Depressionen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt – er ist da, um Ihnen zu helfen.

InfoQuelle: https://my.clevelandclinic.org